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WIE EIN TABAKGLAS ENTSTEHT

Als erstes nimmt der Glasmacher (hier: Rainer Pscheidl am Ofen der Glasfachschule) einen farbigen Glasposten auf, um die Innenblase zu formen. Hierauf kommt danach Klarglas. Beides wird im Wulgerholz zum Kölbl geformt, der Grundform des Tabakglases.

Hergestellt werden soll ein Rohling mit vier eingeschlossenen Mascherlstäben, der geeignet ist für weitere Veredlung durch Schliff.

Deshalb stellt der Glasmacher die vier Mascherlstäbe in eine Vorrichtung mit Teilung (Optischer) und nimmt die Stäbe durch blasen in die Glasmacherpfeife auf einen Klarglasposten.

Hier ist schön zu sehen, wie das Glas aus dem Optischen kommt (feine Rippung). Mit der Schere werden die Mascherl nochmals angedrückt, damit sie sich besser mit der Glasmasse verbinden.

Zwischendurch muß das Glas immer wieder erwärmt werden, damit es die für die Weiterbearbeitung erforderliche Konsistenz behält.

Mit dem Wulgerholz wird eine gleichmäßig runde Kugel geformt und an der Kante des Holzes der Kragen herausgedreht.

Hier ist jetzt schon schön zu sehen, wie das künftige Tabakglas aussehen wird, nachdem es zuvor plattgedrückt wurde. Mit der Schere wird das Rohglas von der Pfeife abgetrennt und anschließend umgekehrt an ein Hefteisen genommen.

Hier ist das Glas am Hefteisen und wird erneut erwärmt, um anschließend am Bankl den Kragen mit der richtigen Lochöffnung formen zu können.

Die Kunstfertigkeit eines Glasmachers erweist sich am Bankl, denn hier werden nun die Feinarbeiten entscheidend für ein gelungenes Glasl sein: Form und Öffnung des Kragens entscheiden über Aussehen und Gebrauchstauglichkeit des Glases. Hier scheidet sich die Spreu vom Weizen, denn manche lernen's nie, wie ein guter Kragen gemacht wird. Der Rainer jedenfalls kann's!

Fertig! Mit berechtigtem Stolz präsentiert der Glasmacher das neue Bixl, das in den zurückliegenden zwanzig Minuten in einer Folge von Arbeitsgängen entstanden ist, die mit traumwandlerischer Sicherheit beherrscht werden. Jetzt kommt das Glas auf das Kühlband, um langsam abzukühlen.

Wer als Glasmacher etwas auf sich hält, zieht aus dem Glasrest an der Pfeife noch einen gläsernen Stopfen. In Sammlerkreisen können die Glasmacher so auch durch die individuelle Gestaltung unterschieden werden.

Wir haben die Entstehung des Rohlings auf der linken Seite verfolgt. Wie schön zu sehen ist, ist reichlich Klarglas dran, damit der Veredler genügend Tiefe für seine Schnitte zur Verfügung hat.

Das veredelte Endprodukt wird dann so aussehen, wie das Beispiel rechts, bearbeitet von Thomas Kufner.

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