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AutorenbildHolger Freese

In memoriam Kurt Hertenberger

Aktualisiert: 9. Nov. 2020



Liebe Vereinsmitglieder,


unser lieber Sammlerfreund und Gründungsmitglied des Vereins Netzwerk Tabakglas e.V., Kurt Hertenberger, ist am Freitag vor einer Woche im Alter von 89 Jahren in seiner Heimat Erlmühle verstorben.


Die Nachricht über diesen Verlust berührt glaube ich jeden, der ihn kennengelernt hat als einen liebenswürdigen und bescheidenen Sammlerfreund, der uns noch dazu alle stets mit seinen kunsthandwerklichen Arbeiten bei Tabaksglasstopfen oder sogar selbstgeschaffenen Schnupftabakbehältnissen erfreute. So manches seiner filigranen Werke schmückt wohl jede Sammlung der Vereinsmitglieder, denn alle Stücke zeichnen sich durch liebevolle und präzise Gestaltung aus, an der er bis ins hohe Alter Freude hatte.


Kurt Hertenberger war seine Kunstfertigkeit keinesfalls in die Wiege gelegt.

Aus seiner sudetendeutschen Heimat in Niederhillersdorf nach Kriegsende vertrieben, galt es für ihn zunächst, den Neuanfang in der Fremde zu bewältigen und er arbeitete als Werkzeugschleifer. In den Fünfzigerjahren kam er dann nach Dentlein-Erlmühle, wo er eine neue Arbeit in einem Schmuckherstellungsbetrieb fand. Er wurde Uhrmacher und arbeitete Schmuck um, eignete sich hierbei völlig eigenständig Kenntnisse und Fertigkeiten an, die wir alle dann Jahrzehnte später bewundern durften - ein echter Autodidakt!


Bei seinen Besuchen der Vereinsversammlung wusste er uns immer mit seinen neuesten Kreationen zu begeistern, denn auch bei dem erforderlichen Verschluss eines Bixls entwickelte er eine ganz eigenständige Handschrift, die aus dem Silberschmiedehandwerk hervorging. Hierbei verarbeitete er edele Materialien wie Achate, Bergkristalle und natürlich filigrane Silberbänder. Nicht zu vergessen sind seine Neuschöpfungen eleganter Schnupftabakbehälter, die er aus porzellanenen Bierkrug-Deckelmedaillons fertigte und mit Silberfurnituren versah.


Er wird uns allen sehr fehlen und wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren! Seiner Familie gilt unser aller Mitgefühl.


Umso mehr freut es uns, dass sein Sohn Gerald spontan die Übernahme der Mitgliedschaft seines Vaters erklärt hat, denn er möchte auch damit die Leidenschaft seines Vaters bewahren, die er selbst schon immer fasziniert mitverfolgt hat.


Holger Freese, im November 2020

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